Wie oft sollten wir meditieren?

Jeder Meditierende hat sich schon einmal die Frage gestellt, wie oft er meditierte sollte. Auch wenn es sich pauschal natürlich nicht beantworten lässt, da jeder unterschiedlich erfahren ist, können wir doch mit Sicherheit sagen:

Wir sollten täglich mindestens einmal meditieren, am besten morgens. Öfters ist in der Regel auch besser, aber nicht immer nötig. Eine gute Meditationssitzung am Tag ist für die meisten Menschen ausreichend.

Täglich zu meditieren ist das Wichtigste

Dass wir täglich meditieren ist von großer Bedeutung. Dabei spielt es gar keine so große Rolle, wie lange wir sitzen oder wie konzentriert wir dabei sind. Es gibt immer Tage, an denen alles irgendwie durcheinander ist und das mit dem Meditieren nicht so gut klappt. Aber gerade auch dann sollten wir uns hinsetzen und meditieren – auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist.

Täglich zu meditieren ist deshalb so wichtig, damit eine Gewohnheit daraus wird und Meditation ein fester Bestandteil unseres Lebens wird. So fällt es dann auch leichter, die Lernerfahrungen und das Bewusstsein aus der Meditation mit in den Alltag zu integrieren. Ist Meditation nur etwas, das wir sporadisch tun, nach Lust und Laune, dann wird das nicht passieren.

Die Wirkungen der Meditation sind schleichend und werden von uns oft gar nicht so bewusst wahrgenommen. Erst wenn wir für eine längere Zeit regelmäßig meditiert haben und dann aufhören, merken wir, wie wichtig das Meditieren für unser Leben als Mensch in dieser Welt geworden ist.

Voll entfalten sich diese Wirkungen, wenn wir uns wirklich täglich Zeit nehmen zum Meditieren, auch wenn uns nicht danach ist. Gerade dieses Überwinden markiert meist den Anfang von den ersten wirklich tiefen Meditationserfahrungen.

Mehr als einmal am Tag meditieren?

Dass wir täglich meditieren ist wichtig, doch wie oft am Tag sollten wir meditieren? Einmal, zweimal oder vielleicht sogar dreimal?

Als kompletter Anfänger würde ich dir empfehlen, einmal am Tag zu meditieren, am besten morgens. Wenn wir eine neue Gewohnheit anfangen möchten, neigen wir gerne dazu, uns zu übernehmen. Wir wollen gleich von Anfang an richtig Gas geben und schnell Fortschritte machen.

Oft ist es jedoch nicht ratsam, auf diese Weise eine neue Tätigkeit zu beginnen. Meistens klappt das Gas geben nämlich nur für eine gewisse Zeit und sobald es mal schwieriger wird, fällt die Tätigkeit komplett weg.

Ratsamer ist es daher, langsam zu beginnen und ein stabiles Fundament aufzubauen. Einmal am Tag zu meditieren, am besten direkt vor oder nach dem Schlafen, ist dafür komplett ausreichend.

Meditierst du schon länger und möchtest deine Praxis erweitern, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, zwei mal am Tag zu meditieren. So kannst du dich wirklich fest in der Meditation verankern und deinen Alltag von ihr tragen lassen.

Öfter als zweimal am Tag zu meditieren – und das täglich – empfehle ich nur für Menschen, die es wirklich ernst meinen und erfahren sind. Bevor wir diesen Schritt gehen, können wir jedoch zuerst an der Länge und Tiefe unserer Morgen- und Abendmeditation arbeiten.

Lieber einmal lang oder zweimal kurz meditieren?

Zeitmanagement spielt für viele Menschen eine wichtige Rolle. Morgens oder Abends einfach 30 Minuten zum Meditieren freihalten kann herausfordern sein. Deshalb es so wichtig ist, dass wir eine feste Gewohnheit entwickeln und die Frage, ob wir uns nun die Zeit nehmen oder nicht, gar nicht mehr aufkommt.

Sind wir jedoch noch nicht so weit und die Zeit ist knapp, dann können wir unsere Meditation auch auf den Tag verteilen. Zwei kurze anstatt eine lange Meditationssitzung kann dann durchaus Sinn machen.

Auch wenn wir noch nicht so lange schmerzfrei sitzen können oder schnell geistige Unruhe verspüren, ist es in der Regel besser, lieber zweimal kurz zu meditieren. Die Dauer der Meditation verlängert sich dann mit der Zeit von selbst, so wie wir erfahrener werden.

Wenn ich jedoch die Wahl habe, 1x 30 Minuten oder 2x 15 Minuten zu meditieren, dann würde ich an den meisten Tagen die erste Variante vorziehen. In einer längeren Meditation haben wir schlicht die bessere Möglichkeit, unseren Geist wirklich kennenzulernen und tiefe Meditationserfahrungen zu machen.

Wie lange sollten wir meditieren

Ganz einfach gesagt: So lange wir können. Zu der Länge einer Meditation lässt sich sonst wirklich nicht viel sagen, da es sehr individuell ist und von verschiedenen Faktoren abhängt.

Grundsätzlich ist es jedoch sinnvoll, eine feste Zeitspanne zu haben und diese nach und nach zu vergrößern. Taste dich da einfach langsam heran und schaue, was für dich gut funktioniert.

Vor ein paar Jahren war es für mich ein Meilenstein, 10 Minuten ruhig zu sitzen. Die Knie und der Rücken schmerzten und die Gedanken drehten verrückt – da waren 10 Minuten wirklich etwas besonderes. Nun sitze ich ohne Probleme 30 Minuten und saß auch schon dutzende Male eine volle Stunde.

Die Länge der Meditation entwickelt sich wie gesagt von selbst. Wichtig ist, dass wir uns einfach täglich die Zeit nehmen, um uns hinzusetzen und zu meditieren. Mehr ist es nicht. Der Rest ergibt sich dann.

Die besten Zeiten zum Meditieren

Die besten Zeiten um zu meditieren sind abends vor dem zu Bett gehen oder morgens direkt nach dem Aufstehen.

Abends zu meditieren hat den Vorteil, dass der Tag abgeschlossen ist und nichts mehr gemacht werden muss. Das heißt auch, dass Gedanken an die Zukunft weniger präsent sind – dafür können jedoch die Erinnerungen an den Tag ablenkend sein. Grundsätzlich ist es jedoch sehr heilsam, den Tag in meditativer Ruhe abzuschließen.

Morgens zu meditieren hat den Vorteil, dass der Tag noch ein unbeschriebenes Blatt ist und wir ihn mit einer Morgenmeditation achtsam und bewusst starten können. So legen wir den Grundstein für einen guten Tag. Der Geist ist außerdem noch frisch vom Schlaf, frei von Erinnerungen und kann direkt in tiefe Meditation fallen.

Auch zwischendurch zu meditieren kann sinnvoll sein. Manchmal ist der Tag so rappelvoll und stressig, dass uns eine kurze meditative Auszeit die nötige neue Inspiration verliehen kann. Gerade bei geistig fordernder Arbeit, kann Meditation wirklich akute Hilfe leisten. Und oft lässt sich im Alltag eine Gelegenheit finden, uns für einen Moment hinzusetzen und die Augen zuschließen (es muss ja keiner wissen, dass wir meditieren).

Aber auch so ist es natürlich möglich, tagsüber zu meditieren. Grundsätzlich ist es immer möglich zu meditieren.

Wie oft meditieren Mönche?

Tatsächlich interessiert es viele Blogbesucher, wie lange Mönche meditieren, insbesondere buddhistische Mönche. Hier kommt es natürlich auf das Kloster und die jeweilige Tradition an, aber 10 Stunden am Tag sind ein guter Richtwert.

In vielen buddhistischen Klöstern in Asien wird die Sitzmeditation im Wechsel mit der Gehmeditation praktiziert. Das heißt: eine Stunde sitzen, eine Stunde gehen, eine Stunde sitzen, eine Stunde gehen, … Neben dem Almosen sammeln und anderen alltäglichen Aufgaben ist der Tag dann so gut gefüllt.

Als ich den Vipassana-Meditationskurs im Vogtland (Triebel) besuchte, meditierten wir ebenfalls knapp über 10 Stunden am Tag, für 10 Tage am Stück. In dieser Tradition jedoch nur sitzend, was wirklich herausfordernd sein kann (und auch sein soll).

Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass Mönche eigentlich immer meditieren. Ob sie nun sitzen, gehen oder einer alltäglichen Aufgabe nachgehen: Ihr Ziel ist es immer, genau darauf konzentriert zu sein, wo sie gerade sind und was sie gerade tun. Manche Mönche meditieren daher tatsächlich dauerhaft – 24 Stunden am Tag.

Alltägliche Aufgaben meditativ ausführen

Daran können wir uns ein Beispiel nehmen. Vielleicht lassen es die Umstände nicht zu, dass wir uns zurückziehen und in Ruhe meditieren. Doch das heißt nicht, dass wir nicht meditieren können.

Meditation erfordert nicht das Sitzen, die körperliche Stille oder geschlossene Augen. Wenn wir Geschirr spülen können wir meditieren, wenn wir zum Supermarkt laufen können wir meditieren, wenn wir uns mit jemandem unterhalten können wir meditieren. Wir können bei jeder Gelegenheit meditieren, indem wir ganz bewusst bei dem sind, was gerade passiert.

In jedem Moment ist unser Atem da, unser Körper da und etwas, das wir beobachten können. Meditation kann demnach immer geübt werden – wirklich immer.

Je öfter, desto besser … oder?

Die Antwort auf die Frage, wie oft wir meditieren sollten, ist nicht ganz so einfach. Täglich zu meditieren ist wichtig, egal wie erfahren wir sind. Wie oft an einem Tag wir meditieren sollten, hängt jedoch ganz von uns als Individuen ab.

Es stimmt, dass mehr Meditation natürlich auch mehr bringt. Jedoch sollten wir nicht nur die Quantität der Meditationen erhöhen, sondern auch die Qualität jeder einzelnen Sitzung beachten. Viele Wirkungen stellen sich erst nach einer bestimmten Tiefe der Meditation ein, die in ein paar Minuten nur sehr schwer, wenn überhaupt, zu erreichen ist.

Um diese Tiefe zu erreichen, müssen wir einfach meditieren – täglich. Wie oft spielt dann gar keine so große Rolle, solange wir es tun.

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