Trotz Lärm meditieren – So findest du überall Stille

Wenn ich im Zug oder Bus sitze nutze ich die Zeit gerne um zu meditieren. Ich richte es mir schön ein, schließe die Augen und meditiere. Obwohl im Abteil Kinder spielen, sich deren Eltern unterhalten und mein Nachbar so laut Musik hört, dass ich sie durch seine Kopfhörer hören kann, kann ich zur Ruhe finden.

Gerade sitze ich wieder im Zug und dachte mir, dieses Mal die Zeit zu nutzen, um einen Beitrag darüber zu schreiben, wie wir trotz Lärm meditieren können. Eigentlich ist es ziemlich simpel, aber es gibt doch einige Tipps, die hilfreich sein können.

Grundsätzlich gilt: Ein Geräusch ist erst mal nur ein Geräusch. Ob es zu einer Ablenkung oder zu Lärm wird entscheiden wir selbst – nämlich mit unserer Reaktion darauf. Lehnen wir das Geräusch ab, dann stört es uns. Nehmen wir das Geräusch jedoch einfach nur wahr, ohne es zu verurteilen, dann stört es uns auch nicht.

Wir brauchen keine äußere Stille um ruhig zu sein

Wir brauchen nicht die perfekten Umstände um richtig meditieren zu können. Sicher hilft es, wenn auch außerhalb alles ruhig ist, aber es ist keine Voraussetzung. Vielmehr noch sollten wir uns so schnell es geht davon frei machen, nur unter bestimmten Bedingungen meditieren zu können.

Beim Meditieren üben wir, auch im Alltag bewusst und in uns zentriert bleiben zu können. Doch im Alltag geht es oft hektisch zu und wir können nicht einfach gehen, wenn uns etwas stört. Wir müssen lernen, damit umzugehen.

So ist es auch wenn Geräusche da sind während wir meditieren. Es ist die perfekte Möglichkeit, uns für die chaotischen Umstände im Alltag vorzubereiten.

Mache die Ablenkung zum Teil deiner Meditation

Wenn dich etwas vom Meditieren ablenkt liegt es daran, dass »hier« deine Meditation und »dort« alles andere ist. Gibt es diese Unterscheidung nicht, dann gibt es auch nichts, was dich ablenken kann. Ablenken wovon?

Mache alles du wahrnimmst zum Teil deiner Meditation – alle Empfindungen, Sinneseindrücke und so weiter. Wenn du etwas hörst, dann höre es. Wenn du etwas siehst, dann sehe es. Aber wenn du nichts hörst oder siehst, dann höre oder sehe auch nichts. Das heißt: Halte dich nicht bei dem auf, was du einen Moment zuvor wahrgenommen hast. Bleibe geistig frisch und konzentriere dich nur auf das, was in diesem Moment wahrzunehmen ist.

Ohne Ablenkungen zu meditieren heißt, nichts als Ablenkung zu betrachten. Ablenkung ist eine Tendenz des Geistes, der sich eine Ausrede dafür sucht, in Gedanken zu schwelgen. Selbst wenn absolute Stille da ist kann er etwas finden, das ihn ablenkt. Dann ist es kein Geräusch sondern ein Jucken im Fuß, ein kühler Luftzug oder irgendeine andere Vorstellung. Er wird immer etwas finden.

Es geht nicht darum, ohne „störende“ Sinneseindrücke zu meditieren. Diese werden immer da sein. Wichtiger ist, unsere Einstellung gegenüber dem zu ändern, was wir als störend empfinden. Schließen wir äußeren Lärm mit in unsere Meditation ein und machen ihn zu unserem Meditationsobjekt, dann ist es plötzlich kein Lärm mehr sondern einfach nur noch ein Geräusch, das wir wahrnehmen.

Komm immer wieder zurück zum Meditationsobjekt

Du musst den äußeren Lärm jedoch nicht unbedingt zu einem Teil deiner Meditation machen, um mit ihm umgehen zu können. Du kannst ihn auch einfach ignorieren. Wichtig hier zu verstehen ist, ist dass Ignorieren kein aktiver Prozess ist. Du sollst keine Energie aufwenden, um einen Sinneseindruck zu ignorieren – das funktioniert nicht. Ignorieren tust du ihn am effizientesten, wenn du ihm einfach keine Aufmerksamkeit schenkst. Und wie machst du das? Indem du etwas anderem deine Aufmerksamkeit schenkst.

Immer wieder zurück zu deinem ursprünglichen Meditationsobjekt zu kommen ist eine gute Möglichkeit, den äußeren Lärm auszublenden. Anfangs wird sich deine Aufmerksamkeit immer wieder auf den Lärm lenken, das ist ganz normal. Dann ist es deine Aufgabe, sie einfach wieder einzuholen, wieder und wieder.

Es ist eine gute Übung, da dies sich auch auf die innere Ablenkung unserer eigenen Gedanken und Emotionen übertragen lässt. Können wir einen äußeren Eindruck einfach sein lassen, ohne uns mit ihm zu involvieren, dann lernen wir auch, die inneren Eindrücke und Bilder einfach wahrzunehmen ohne uns mit ihnen zu identifizieren.

Äußerer Lärm ist wie innerer Lärm

Letztlich können wir beobachten, dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen innerem und äußerem Lärm gibt. Beides kann uns ablenken und aus dem gegenwärtigen Moment heraus bringen. Und beides ist ein wichtiger Teil unserer Praxis.

Wenn es um uns herum sehr still ist haben wir in der Meditation die Möglichkeit, den inneren Lärm deutlicher wahrzunehmen. So können wir eine ganz neue Beziehung zu ihm aufbauen, ihn neu werten und letztlich beruhigen. Das ist der Grund, warum Meditation so hilfreich ist, um mit geistigen Problemen umzugehen.

Ist es um uns herum laut und in uns auch, dann fällt das Konzentrieren schwerer – ist jedoch auch belohnender. Schaffen wir es nämlich, trotz all dem inneren und äußerem Lärm bei uns zu bleiben, hier und jetzt, sind wir herausragend für den Alltag gewappnet. Dann bringt uns nichts so schnell aus der Ruhe.

Herausforderungen geben uns immer die Möglichkeit, an ihnen zu wachsen. So ist auch mit Lärm und Ablenkungen beim Meditieren. Sie wollen uns nichts Böses. Ganz im Gegenteil. Sie geben uns die wunderbare Chance, unsere Fähigkeiten zu entwickeln und den Zustand der Meditation tiefer entdecken zu können.

Die Notlösung: Kopfhörer und Meditationsmusik

Manchmal hilft alles nichts und wir wollen einfach nur unsere Ruhe haben. Wenn wir nicht die Möglichkeit haben, den Lärm abzustellen oder uns von ihm zu entfernen, dann können wir ihn übertönen. Ein Paar Kopfhörer und die passende Meditationsmusik sind dafür eine gute Lösung.

Als Meditationsmusik sind verschiedene Dinge geeignet: Geführte Meditationen, binaurale Beats, 432 Herz Frequenztöne, Klangschalen, Ambiente Musik … Auf den einschlägigen Musikportalen lässt sich meistens etwas Geeignetes finden. Du kannst auch von unserem Partner Neowake das kostenlose Meditationsalbum ausprobieren.

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Stille ist überall – es liegt an uns sie zu finden

Stille ist immer da und kann von uns gefunden werden, ganz egal ob wir auf der Autobahn, einer Baustelle oder im Kindergarten sind. Finden wir Zugang zu der Stille in uns, dann wird äußerer Lärm zu einem einfachen Geräusch, das wir wahrnehmen. Lärm stört uns dann nicht mehr – nicht mehr als ein vorbeiziehender Gedanke.

Um dahin zu kommen kann es sogar eine gute Übung sein, uns immer mal bewusst äußerem Lärm auszusetzen und probieren, mit ihm zu meditieren. Für Anfänger kann es schwieriger sein und auch sollte es kein Dauerzustand werden, aber für Hin und Wieder kann es wirklich hilfreich sein.

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