Wie du es schaffst, Meditation in deine Morgenroutine einzubauen

Es gibt zwar keine schlechte Zeit zum Meditieren, aber es gibt eine besonders gute: der Morgen. Starten wir den Tag meditierend, dann kann uns so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Denn die Geisteshaltung, die wir am Morgen kultivieren, färbt sich auf den ganzen Tag ab.

Das ist auch der Grund dafür, warum empfohlen wird, nicht nach dem Aufwachen gleich ans Handy zu gehen. Denn auch diese Handlung entwickelt eine Geisteshaltung, die uns den ganzen Tag lang begleiten wird. Was wir morgens tun, legt den Grundstein für den Tag. Wir sollten hier also sehr achtsam sein und bewusst wählen, was für ein Fundament wir bauen wollen.

Eine Morgenroutine entwickeln

Wenn wir davon reden, eine Morgenroutine zu entwickeln, reden wir nicht unbedingt davon, einen auf die Sekunde genau geplanten Ablauf zu erstellen, an den wir uns mit aller Kraft halten müssen. Wenn dir das hilft, dann tu es – wenn nicht, dann nicht.

Eine Morgenroutine könnte einfach darin bestehen, dass man nach dem Aufwachen immer die Dinge tut, die förderlich sind – wie das Meditieren –, und die Dinge vermeidet, die eher hinderlich sind. Ob man sich hier an einen genauen Ablauf hält oder sich mehr Freiheiten lässt ist jedem selbst überlassen. Letztlich hängt es vom Persönlichkeitstyp ab, was da am besten funktioniert.

Worauf jedoch jeder genau achten sollte, sind die ersten Momente gleich nach dem Aufwachen. Hier wird der erste Stein gelegt und die Richtung bestimmt, in die der Tag gehen wird. Nehmen wir hier z.B. gleich einen ersten bewussten Atemzug und werden uns unseres Körpers bewusst, dann wird es auch am restlichen Tag leichtfallen, eben diese Geisteshaltung aufrecht zu erhalten und entsprechende Dinge zu tun.

Die ideale Morgenroutine bereitet uns keine Mühe, sondern passiert natürlich aus der richtigen Geisteshaltung heraus. In diese Geisteshaltung gleich als erstes nach dem Aufwachen einzutauchen ist daher erste Priorität. Alles andere entsteht daraus.

Meditationsübungen am Morgen

Meditation ist ein Zustand, in dem wir uns jederzeit befinden können. Auch können wir durch alles Zugang zu ihm finden.

Ob man nun am Morgen die klassische Sitzmeditation übt oder auf andere Übungen zurückgreift ist daher jedem selbst überlassen. Ich empfehle es sehr, da sich die Sitzmeditation durch ihre Simplizität einfach bewährt hat, aber es geht auch anders.

Zum Beispiel könntest du gleich im Bett mit einer liegenden Meditation beginnen, indem du dich auf den Rücken legst und ein paar tiefe Atemzüge nimmst. Spüre den Boden unter dir und die Berührungspunkte mit ihm und deinem Körper. Während du bewusst tief atmest, spüre wie die Luft durch deinen Körper strömt und sich dein ganzer Oberkörper ausdehnt und wieder zusammenzieht. Lasse dann den Atem natürlich weiter fließen und konzentriere dich auf die Empfindungen, die im Körper entstehen.

Eine andere Möglichkeit, morgens zu meditieren, ist die Gehmeditation. Während eines kurzen Spaziergangs könntest du so das Meditieren gleich mit frischer Luft und dem Erleben des Sonnenaufgangs verbinden. Außerdem hilft es dabei, den Körper aufzuwecken und Energie zu bekommen. Für Frühaufsteher ist das also eine durchaus schöne Möglichkeit, in den Tag zu starten. Morgenmuffel hingegen entscheiden sich vielleicht lieber für eine ruhigere Form der Meditation.

Auch Übungen aus dem Hatha Yoga, Qigong oder Tai Chi bieten sich an, mit in die Morgenroutine integriert zu werden. Ebenso können einfache, intuitive Dehnübungen das Fundament für den Tag verstärken.

Letztlich kommt es jedoch gar nicht so sehr darauf an, was genau du morgens tust, sondern wie du es tust. Wenn du Achtsamkeit und Sorgfalt in alles bringst, was du am Morgen tust, dann werden diese Qualitäten bis zum Abend anhalten.

Warum das Handy ein No-Go ist

Okay, eine Sache möchte ich davon ausschließen und zwar die Benutzung des Handys bzw. Smartphones am frühen Morgen. Natürlich kommt es auch hier darauf an, was man am Handy macht und wie man es benutzt. Aber unmittelbar nach dem Aufwachen haben wir an dem Gerät wirklich nichts zu suchen. Gründe dafür sind:

  • Licht. Gleich am Morgen auf das helle Display eines Handys zu schauen überreizt das Gehirn. Dieses ist gerade noch dabei aufzuwachen und langsam die Fühler auszustrecken und wird dann gleich von solches starken Sinneseindrücken bombardiert. Lieber sollten wir es allmählich hochfahren lassen und nicht gleich mit voller Power strapazieren.
  • Unterhaltung. Das Handy dient in den meisten Fällen der Unterhaltung. Den Tag jedoch gleich konsumierend zu beginnen setzt den falschen Ton, denn dann neigen wir dazu, den Rest des Tages selbiges tun zu wollen. Dinge selbst zu kreieren und neue Projekte anzupacken fällt dann viel schwieriger.
  • Ablenkung. Anstatt mit unseren Sinnen die sogenannte reale Welt zu entdecken, richten wir sie auf die vergleichsweise kleine und eingeschränkte digitale Welt. Auch wenn diese aus unseren Leben nicht mehr wegzudenken ist, sollte sie nicht im Mittelpunkt stehen und hat daher am Morgen nichts verloren.

Daher mein Appell an dich: Räum dein Handy am Abend in ein anderes Zimmer und lass es dort bis eine Stunde nach dem Aufwachen liegen.

Dinge, die du stattdessen tun kannst

Meditieren natürlich! Darum geht es uns ja. Es gibt aber auch eine Vielzahl anderer schöner und meditativer Dinge, die du am Morgen tun kannst:

  • Körper- und Atemübungen praktizieren
  • Die Träume der Nacht aufschreiben und reflektieren
  • Generell schreiben – Tagebuch, Journal oder ähnliches
  • Dankbarkeitsgebete sprechen
  • Absichten für den Tag setzen
  • Heißes Wasser mit Zitrone trinken
  • Einfach dasitzen und beobachten, wie die Welt langsam aufwacht

Sei dir deiner Geisteshaltung bewusst!

Letztlich entscheidet unsere Geisteshaltung darüber, ob wir meditieren oder nicht. Klar, die formelle Sitzmeditation gehört zu einem guten Morgen dazu und sollte keinesfalls vernachlässigt werden. Aber wenn mal keine Zeit zum Sitzen ist, dann ist eben mal keine Zeit zum Sitzen. Dann kannst du auf eine andere Weise meditieren und so bewusst in den Tag starten.

Wichtig ist, dass du achtsam bist bei dem, was du tust, und nicht in den Autopilot-Modus verfällst. Wenn du diese Absicht gleich am Morgen setzt, dann steht einem erfolgreichen Tag nichts mehr im Weg.

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